Lyonel Feininger (1871–1956) beginnt erst im Alter von 36 Jahren mit der Malerei. Vorher war der amerikanische Künstler als erfolgreicher und anerkannter Karikaturist tätig. 1906 reiste er erstmals nach Weimar und mietete sich dort ein Atelier. Über drei Jahrzehnte begab sich Feininger zu Fuß oder mit dem Rad in das Weimarer Umland. Dort füllte er Skizzenblöcke mit unzähligen Kirchen, Brücken und Dorfkernen, aus denen später viele seiner weltberühmten Kunstwerke entstanden.
"Die Dörfer, wohl über Hundert, in der Umgebung sind prachtvoll! Die Architektur (sie wissen ja, wie ich von der ausgehe!) ist mir gerade recht, so anregend, zum Teil so ungemein monumental! Es gibt Kirchen in gottverlassenen Nestern, die mit das Mystischste sind, was ich von sogenannten Kulturmenschen kenne!"
mittel
Strecke 27,8 km
Dauer2:08 h
Aufstieg198 hm
Abstieg197 hm
Höchster Punkt358 hm
Tiefster Punkt211 hm
Der Radweg ist dem Bauhauskünstler Lyonel Feininger (1871–1956) gewidmet, der über drei Jahrzehnte in Weimar und im Weimarer Land zumeist per Rad unterwegs war und unzählige Kirchen, Brücken und Dörfer zeichnete. Viele dieser Werke sind später weltberühmt geworden. Am gut beschilderten Rundkurs sind insgesamt 6 Glasaufsteller zu finden, die auf die Motive des Künstlers neben den Kirchen verweisen.
Autorentipp
Eine Lichtskulptur in Gelmeroda lässt die erste Autobahnkirche Ostdeutschlands bei Dunkelheit (Do - So) in Feiningers Farben erstrahlen.
Die Tour beginnt in der Geschwister-Scholl-Straße in Weimar vor der Bauhaus Universität, dem Gebäudekomplex des ehemaligen Bauhauses, das nach Entwürfen von Henry van de Velde gebaut wurde. Nach einer Runde um das Stadtschloss Weimar lenkt der Weg auf dem Ilmtal-Radweg durch den Ilm-Park bis nach Oberweimar. Über Taubach und Mellingen, mit dem Feininger Turm – einer Darstellung des Mellinger Kirchturms nachempfunden - führt der Radweg an Fischzuchtteichen vorbei nach Oettern. Hier verlässt die Route den Ilmtal-Radweg unterhalb der Ilm in Richtung Buchfart. Nur ein kleines Stück weiter überquert die Tour den Goethe-Wanderweg und führt nach Vollersroda. Ein Lieblingsmotiv Feiningers war die hier stehende Chorturmkirche. Der nächste Ort ist Possendorf, dessen Kirche Feininger noch lange malte, nachdem er schon in die USA zurückgekehrt war. Die A4 wird auf der Höhe überquert und Gelmeroda, das Highlight der Radtour, ist erreicht. Weit sichtbar ist der schlanke, achteckige Turm der ganzjährig geöffneten Kirche. 2017 wurde die Kirche und die Ausstellung über das Leben und Wirken des Künstlers renoviert. Ganze 10 Ölgemälde der Kirche haben das kleine Dorf weltberühmt gemacht. 1913 schrieb Feininger an seine Frau: „Nachmittags krabbelte ich los mit einem Block nach Gelmeroda, ich habe dort 1,5 Stunden herumgezeichnet, immer an der Kirche, die so wundervoll ist.“ Von Donnerstag bis Sonntag wird sie ab einbrechender Dunnkelheit bis Mitternacht durch eine Lichtinstallation in die Farben Feiningers getaucht.Das letzte Stück Weg führt nach Niedergrunstedt über das Kirschbachtal zurück in die Geburtsstadt des Bauhauses, nach Weimar.
Hinweis
alle Hinweise zu Schutzgebieten
Öffentliche Verkehrsmittel
mit Bahn und Bus erreichbar
Bahnhof Weimar, Bahnhof Bad Berka - auf dem Ilmtal - Radweg zum Feininger Radweg, Fahrradmitnahme kostenfrei
Parken
kostenfreie Parkplätze in Buchfart, Bad Berka, in Mellingen am Feiningerturm vor Burger King, kostenpflichtig Parkhaus in Weimar,
Koordinaten
DD
50.952143, 11.366337
GMS
50°57'07.7"N 11°21'58.8"E
UTM
32U 666206 5647169
w3w
///möwen.anmutiger.anflug
Anreise mit der Bahn, dem Auto, zu Fuß oder mit dem Rad
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